Seit dem 24.5.2025 gibt es eine Sonderausstellung im Waldmuseum in Göhrde zum Thema "Peter Brauer". Peter war Gründungsmitglied unsere BUND Kreisgruppe und mehrere Jahre auch Vorsitzender. Er verstarb im Oktober letzten Jahres. Es werden liebevoll gestaltete Fotos, Texte und Ausstellungsstücke präsentiert, die sein Leben und Wirken in und für die Natur darstellen. Die Öffnungszeiten des "Naturums" sind Freitags 14-18 Uhr, Samstags, Sonn- und Feiertags 11-18 Uhr. https://www.naturum-goehrde.de/

Rückblick: Wildkatzenaktionstag im Rundlingsmuseum
Die Wildkatze wagt sich langsam immer weiter Richtung Norden und ist am 6. Juni sogar auf der Kulturellen Landpartie im Wendland angekommen. Im Rundlingsmuseum Lübeln hatten fast 50 neugierige Besucher*innen die besondere Gelegenheit, die Wildkatze auf eine ganz neue Art zu erleben: als lebendiges Theaterstück im Rahmen von „Fräulein Brehms Tierleben“. Bei der Veranstaltung stand die heimische Tierwelt im Mittelpunkt. Neben der Wildkatze wurden auch spannende Einblicke in die Welt der Rauchschwalben und Wildbienen gegeben, was die Veranstaltung noch abwechslungsreicher machte. Zusätzlich stellte Nora Albers vom BUND-Landesverband Niedersachsen das Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ vor. Sie erklärte, wie jeder Einzelne vor Ort aktiv zum Schutz der Wildkatze beitragen kann und, welche Rolle der BUND beim Schutz dieser Tierart spielt.
Ein weiteres Highlight war die erstmalige Präsentation einer neuen Ausstellung zur Wildkatze. Hier konnten die Besucher*innen mehr über das Leben der scheuen Tiere, ihre Gefahren und die Schutzmaßnahmen erfahren. Die Ausstellung wird nun weiterwandern und ist aktuell bis Ende August im Naturum Göhrde (König-Georg-Allee 5, 29473 Göhrde, https://www.naturum-goehrde.de/) zu sehen.
Die Veranstaltungen fand im Rahmen des sechsjährigen Projektes „Wildkatzenwälder von morgen“ statt. Es wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz und in Niedersachsen zusätzlich durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung gefördert.
Rückblick: BUND meets Hof Tangsehl
Ende Mai besuchten wir die solidarische Landwirtschaft Hof Tangsehl in Nahrendorf. Neben BUND-Aktiven aus den Kreisgruppen Lüchow-Dannenberg und Uelzen sowie dem RV Elbe-Heide waren auch einige unserer Mitglieder und Gäste aus der Region dabei, insgesamt über 20 Teilnehmende. Bei einem Rundgang über das Gelände der Demeter-zertifizierten SoLaWi erhielten wir Einblicke in den Alltag des Hofs, der rund 300 Mitglieder mit Gemüse, Milchprodukten, Eiern und Fleisch versorgt. Der Betrieb geht bewusst andere Wege: z.B. bleiben Kälber länger bei den Mutterkühen, es wird auf extensive Weidehaltung gesetzt, und es entsteht ein Agroforst. Agroforste sind ein gutes Beispiel dafür, wie Maßnahmen gleichzeitig der Landwirtschaft und der Umwelt zugutekommen. Sie verbessern Bodenfruchtbarkeit, fördern Artenvielfalt, binden CO₂ und schützen vor Wind und Erosion– so sichern sie Erträge und widerstandsfähige Anbausysteme. Nach dem Rundgang gab es noch einen lockeren Austausch bei Kaffee und Kuchen. Wir sprachen auch über Herausforderungen: Die aktuell langanhaltende Dürre setzt natürlich auch diesem Betrieb zu. Gleichzeitig ist man sich bei Hof Tangsehl bewusst, dass Landwirtschaft ein wichtiger Hebel ist, was Klimaschutz betrifft, wie auch dass der Klimawandel Landwirtschaft langfristig stark verändern wird – mit mehr Wetterextremen, Wassermangel und neuen Anbaubedingungen. Der Hof arbeitet aktiv an nachhaltigen Lösungen. Zusätzlich kämen oft bürokratische Hürden hinzu, etwa bei staatlichen Förderungen, deren Beantragung häufig wenig praxisnah gestaltet sei und viel Zeit koste. Auch zur Sprache kam die gesellschaftliche Wertschätzung: In Deutschland wird im Verhältnis zum Einkommen besonders wenig für Lebensmittel ausgegeben – und das gehe oft zulasten der Umwelt und derjenigen, die verantwortungsvoll produzieren. Der Besuch zeigte einmal mehr, welche wichtige Rolle zukunftsorientierte Landwirtschaft für den Umweltschutz einnimmt. Der offene Austausch bot viel Raum für Fragen – vielen Dank an alle, die sich Zeit für diesen Einblick genommen haben. Solidarische Landwirtschaft ist ein Gemeinschaftsmodell, bei dem Verbraucherinnen und Landwirtinnen gemeinsam Verantwortung für Produktion und Versorgung übernehmen – oft mit saisonalen Produkten und regionaler Ausrichtung.

Libelle des Jahres 2025
Der BUND und die GdO (Gesellschaft der Odonatologen) haben soeben die neue "Libelle des Jahres" gekürt. Damit soll die Öffentlichkeit auf Belange des Arten- und Naturschutzes aufmerksam gemacht werden. Für 2025 ist es die Gebänderte Heidelibelle (Sympetrum pedemontanum) geworden. Diese wunderhübsche Art - mit ihren kontrastfarben braunen Flügelbändern und ihrem Flugbild unverwechselbar - ist für Niedersachsen bemerkenswerterweise erst seit den 1970er Jahren bekannt. Und leider wird sie seit einiger Zeit immer rarer. In der Roten Liste der Libellen Niedersachsens und Bremens wird sie als "sehr selten" und in der Gefährdungskategorie "3" geführt, wozu vor allem der stark rückläufige kurzfristige Bestandstrend beigetragen hat.
Lüchow-Dannenberg gehört zwar eher zu den norddeutschen Schwerpunktvorkommen, aber auch hier muss man den kleinen Flieger im Hochsommer lange suchen. Die Gebänderte Heidelibelle gibt es bei uns vor allem in der Jeetzelniederung an einigen Gräben und kleinen Kanälen mit begleitender Gras-Staudenflur. Dort leben die Larven im Gewässer, während sich die erwachsenen Libellen gerne besonnte Sitzwarten an Grashalmen und anderen eher zarten Strukturen in der Nähe suchen. Für den Erhalt dieser besonderen Art wäre es u. a. wichtig, solche Vegetation nicht zu radikal zu mähen, sondern diese abschnittweise auch mal stehenzulassen. Und wenn Gewässerränder geschnitten werden, sollte das Mahdgut nicht als Mulch liegengelassen, sondern entfernt werden. Das hilft, solche Standorte nicht zusätzlich aufzudüngen, sondern eher auszumagern und nicht so wüchsige, dafür blütenreichere Saumvegetation zu fördern. Davon hätten auch viele andere Insekten einen Vorteil.
Christian Fischer
Neues BUND-Projekt „Mehr Arten im Garten“
Der BUND startet Anfang 2025 ein neues Projekt „Mehr Arten im Garten“. In acht Regionen in Niedersachsen sollen Wildstaudennetzwerke von heimischen Stauden für Wildbienen aufgebaut werden - und wir in Lüchow-Dannenberg sind mit dabei. Durch die Förderung der Bingo-Umweltstiftung werden 20 Personen pro Region mit Equipment zur Anzucht von Wildstauden ausgestattet. Die heimische Wildstauden werden aus zertifiziertem Regio-Saatgut gezogen. Die vorgezogenen Stauden werden im Mai untereinander getauscht für die eigenen Gärten und für Bepflanzungen in einem separaten Gebiet. Weitere Infos: marlene.harney62@gmail.com oder telefonisch: 05862-1544.