1. September 2008
Bedenkliche Zusätze im Essen
Kategorie: Lebensmittel
Duftender, goldgelber Vanillepudding und knallroter Ketchup - Farben, Geruch oder Konsistenz von Lebensmitteln sind oft nicht natürlich, sondern entstehen durch künstliche Lebensmittelzusätze. In Europa sind derzeit 315 Zusätze zugelassen. Farb- und Konservierungsstoffe, Emulgatoren, Geschmacksverstärker oder Süßungsmittel verbergen sich hinter den so genannten "E-Stoffen" der Packungsangaben. Sie müssen von den Herstellern angegeben werden. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) rät jedoch zur Vorsicht: Verschiedene Zusätze stehen im Verdacht, die Gesundheit zu schädigen.
Schwefeldioxid (E 220) beispielsweise wird als Antioxidationsmittel eingesetzt, um Verfärbungen etwa von Trockenobst zu verhindern. Jedoch kann der Stoff Kopfschmerzen verursachen und bei Asthmatikern zu Anfällen führen. Farbstoffe wie Cochenillerot A (E 124) können allergische Reaktionen auslösen und Asthma verstärken. Bei verschiedenen Konservierungsstoffen wurde nachgewiesen, dass sie Konzentrationsstörungen bei Kindern auslösen können. Zudem weiß man über Wechselwirkungen von E-Stoffen untereinander und mit anderen Stoffen bisher zu wenig.
Neben den angabepflichtigen Zusätzen können Lebensmittel auch Stoffe enthalten, über die Verbraucher nicht informiert werden: Nano-Materialien oder gentechnisch veränderte Substanzen müssen nicht oder nur zum Teil angegeben werden. Auch über Rückstände von Pestiziden gibt es keine Angaben.
Der BUND empfiehlt, möglichst unbehandelte Produkte oder besser gleich Bio-Lebensmittel zu kaufen. Bei Bioprodukten wird auf den Einsatz von Gentechnik, synthetischen Pestiziden und vielen Zusatzstoffen verzichtet. Joghurt, Fruchtquark oder Erfrischungsgetränke lassen sich mit frischen Obststücken, Saft oder Honig ohne künstliche Aromen oder Süßungsmittel selber herstellen.
Die BUND-Broschüre "Besser iss das!" richtet sich speziell an Kinder. Sie kann im Internet bestellt werden.
Weitere Infos über Zusatzstoffe bietet die Internetseite: http://www.zusatzstoffe-online.de
Die BUND-Ökotipps sind kostenlos zum Abdruck freigegeben. Der BUND muss als Quelle erkennbar sein.
Stand: 1. September 2008