30. September 2009
Lurche im Garten ansiedeln
Kategorie: Garten, Natur
Lurche finden immer weniger Lebensraum. Straßen trennen sie von ihren Laichplätzen, verschmutzte Böden und Gewässer setzen ihnen zu. Inzwischen sind laut Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) 70 Prozent der in Deutschland lebenden Amphibienarten bedroht.
Um Lurche zu schützen, rät der BUND Gartenbesitzern, jetzt im Herbst einen Teich anzulegen. Eine Größe von 20 bis 100 Quadratmeter wäre ideal. Er sollte eine flache, etwa 20 Zentimeter breite Uferregion aufweisen. Der Hauptteil sollte 60 bis 100 Zentimeter tief sein und ein Drittel bis die Hälfte der Wasseroberfläche ausmachen. Das Ufer sollte mit einer zehn Zentimeter starken Kiessandschicht bedeckt werden.
Ebenso wie natürliche Tümpel sollten Gartenteiche für Amphibien sonnig oder halbschattig liegen und nährstoffarm, aber nicht sauer sein. Als mageres Bodensubstrat eignen sich Kies oder Sand. Wer Wasserpflanzen einsetzt, sollte ausschließlich heimische Arten verwenden. Wichtig ist, dass die Lurche an den Teichufern Möglichkeiten zum Sonnen und Verstecken finden. Wasserbewegungen wie z.B. durch einen Springbrunnen stören die Tiere. Zum Befüllen eignet sich auch Regenwasser.
Ratsam ist es, auf Fische zu verzichten. Viele Arten wie zum Beispiel Goldfische ernähren sich vom Laich der Amphibien. Wer trotzdem nicht auf Fische verzichten will, sollte ausschließlich Moderlieschen einsetzen.
Wenn ein Garten amphibientauglich ist und sich Tiere in der Umgebung aufhalten, werden sie das neue Kleingewässer selbst finden. Es müssen dann keine gekauft werden. Wer Amphibien in seinen Gartenteich locken will, sollte auch den übrigen Garten amphibienfreundlich gestalten. Die Tiere brauchen artgerechte Plätze zum Sonnen, zum Verstecken und zum Fressen. Dazu gehören wilde Ecken mit Stauden, Hecken, Reisig und Totholz. Nahrung finden die Lurche am besten auf einer Wildblumenwiese mit entsprechender Insektenwelt.
Weitere Informationen
Die BUND-Ökotipps sind kostenlos zum Abdruck freigegeben. Der BUND muss als Quelle erkennbar sein. Sie erscheinen in der Regel dienstags.
Berlin, 30. September 2009