Handys sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Zugleich klagen immer mehr Menschen in der Nähe von Sendeanlagen über diffuse Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Schlaflosigkeit und führen diese auf die elektromagnetische Strahlung des rasant wachsenden Mobilfunknetzes zurück. Über den genauen Zusammenhang zwischen Elektrosmog und Gesundheitsbeschwerden weiß man noch zu wenig.
Der BUND rät, Handys möglichst wenig zu benutzen und beim Kauf auf strahlungsarme Geräte zu achten. Einige Auswirkungen von elektromagnetischen Feldern auf Mensch und Tier sind wissenschaftlich unumstritten. Sie können zum Beispiel Hirnströme verändern, Immunreaktionen auslösen oder die Produktion des Hormons Melatonin stören, das den Tag-und-Nacht-Rhythmus reguliert.
Darüber hinaus gibt es Hinweise, dass Elektrosmog möglicherweise Krebs verursacht oder fördert. Als wissenschaftlicher Beweis für eine akute Gesundheitsgefahr reichen die derzeitigen Befunde und Methoden jedoch nicht aus. So beschwören Mobilfunkbetreiber weiter die Unbedenklichkeit ihrer Technik.
Bereits im Juli 2002 wurde ein Blauer Engel für strahlungsarme Handys eingeführt. Damit sollen Geräte ausgezeichnet werden, die bei voller Sendeleistung nicht mehr als 0,60 Watt Strahlung pro Kilo Körpergewebe abgeben. Gesetzlich zulässig ist eine spezifische Absorptionsrate (SAR) von 2 Watt pro Kilo. Zurzeit ist der Engel jedoch noch nicht auf Verpackungen zu finden. Die Hersteller befürchten, dass das Umweltzeichen die Angst vor Gesundheitsgefahren verstärken wird.
Wer sich ein strahlungsarmes Handy kaufen möchte, kann sich aber beim Bundesamt für Strahlenschutz über die SAR-Werte der in Deutschland verfügbaren Handymodelle informieren. Die Liste des Bundesamts für Strahlenschutz mit den SAR-Werten der verschiedenen Handys ist im Internet abrufbar.
Informationen über die Vergabekriterien beim Blauen Engel für Handys, kurz RAL-ZU 106, finden sich unter der Adresse www.blauer-engel.de.
Die BUND-Ökotipps sind kostenlos zum Abdruck freigegeben. Der BUND muss als Quelle erkennbar sein.