Tipps und Anregungen zum Bau und zur Optimierung von künstlichen Winterquartieren für Fledermäuse vermittelt der neue Leitfaden

Im flachen Norddeutschland gibt es nur wenige unterirdische Höhlen, die sich als Winterquartiere für Fledermäuse eignen. Daher ist ein Angebot künstlicher höhlenartiger Quartiere, wie ehemalige Eiskeller, Pumpenhäuser und Brunnenschächte, oder auch unterirdische verlassene, abgesprengte Bunkeranlagen sehr wichtig. In der Broschüre werden anhand von Praxisbeispielen Bau oder Optimierung solcher künstlichen Quartiere in Lüchow-Dannenberg vorgestellt. 

Gottes Haus für Fledermaus

Früher lebten noch häufig Fledermäuse auf den großen ungestörten und im Sommer brutwarmen Dachböden der Kirchen und in den Kirchtürmen. Oft fanden sich Fledermausweibchen zu Hunderten dort zusammen, um Wochenstuben zu bilden und ihre Jungen groß zuziehen. Unzählige Fledermäuse schwärmten bei Anbruch der Nacht aus den Dachluken oder Dachspalten zum Insektenfang aus. Doch wie sieht es heute für die Fledermäuse in den Kirchen aus? In den letzten Jahrzehnten stellte man in den Türmen und Dachböden von Kirchen eine rasch zunehmende Besiedelung von Haustauben fest. Daher wurden die Zugänge geschlossen. Und auch durch Sanierungsmaßnahmen an Kirchengebäuden gibt es immer weniger Quartiere für die Jäger der Nacht.

Hiesige Wälder und ihre Fledermäuse

Etwa 18 Fledermausarten sind sehr eng mit den Wäldern im Landkreis Lüchow-Dannenberg verbunden und nutzen sie als Jagdreviere, Wochenstuben und Überwinterungsquartiere. Über die Verbreitung der Waldfledermäuse ist aber nur wenig bekannt: Welche Fledermausarten kommen in den verschiedenen Waldgebieten des Landkreises vor? Welche Ansprüche stellen sie an ihren Lebensraum? Und leben auch die so genannten „Urwaldarten“ Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) und Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) bei uns? Beide Fledermausarten sind wichtige Indikatoren für eine naturnahe Forstwirtschaft, die sich durch entsprechende Altholz- und höhlenreiche Baumbestände auszeichnet. Außerdem genießen sie europaweit eine hohe Schutzpriorität.

Fledermausschutz im Wendland

Fledermäuse gehören heute zu einer der am stärksten gefährdeten Wirbeltiergruppen. In Deutschland gibt es 24 Fledermausarten. Im Landkreis Lüchow-Dannenberg sind 18 Arten heimisch.

Die BUND Kreisgruppe widmet sich seit Jahren dem Fledermausschutz im Wendland. Zusammen mit der Karl Kaus Stiftung für Tier und Natur, dem hiesigen Fledermausexperten Frank Manthey und den zuständigen Mitarbeitern der Naturschutzbehörden, Kirchen- und Forstämter Kümmern sich die BUND Mitglieder um die Fledermäuse in Kirchen und Wäldern .



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